Planungsworkshop für Eilbek 15

Rot-Grün hat beschlossen, einen „Planungsworkshop“ mit den Bürgern vor Ort durchzuführen, wo Ideen der Bürger besprochen werden könnten. Wir kritisierten diesen Vorschlag in der öffentlichen Fragestunde als „Mitmachfalle“ und fragten warum es erst jetzt zu einem Planungsworkshop komme.

Wie kann man uns Bürgerbeteiligung in einem „Planungsworkshop“ anbieten, wenn schon alles entschieden ist? Die Bürgerinteressen hätten schon lange VOR der ersten öffentlichen Planungsausschusssitzung angehört werden können. Ein Planungsworkshop ist absurd, wenn es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt, wo der Investor nach dem Höchstgebotsverfahren das Grundstück anhand bekommen hat und dementsprechend für sich auch wiederum höchstmöglichen Profit herausschlagen will. Bürgerfreundlichere Voraussetzungen für ein Bebauungsvorhaben können nur gewährleistet werden, wenn Grundstücke nach dem Konzeptverfahren vergeben werden, in dem sowohl soziale und umweltverträgliche als auch finanzielle Gesichtspunkte abgewägt werden. Beim Höchstgebotsverfahren entscheidet allein der Preis, in der Konzeptausschreibung das städtebauliche Konzept zu 70 und der Preis zu 30 Prozent.

Ein Planungsworkshop, der von einer Bebauung ausgeht, und nur kleinste Schönheitskorrekturvorschläge der Bürger integriert ist eine Scheinbeteiligung. Der Bürger wird dazu animiert, durch diese „Beschäftigungstherapie“ die Bebauungspolitik von Rot-Grün zu unterstützen und soll am Ende auch noch dankbar dafür sein? Für diese „Mitmachfalle“ will der Bezirk Steuergelder ausgeben, um am Ende als lächerliche Handlungsempfehlung von den Bürgerwünschen nichts umzusetzen, wie das bislang so gut wie immer der Falle war? Die grundsätzlichen Alternativen zu dieser zu bebauuenden Grünfläche – wie beispielsweise einstöckiger Wohnhausbestand und leerstehende Gewerbeflächen – werden damit nicht angepackt. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung muss mit Blick über den Tellerrand hinaus geplant werden und den Bürger nicht nur dort scheinbar zu Wort kommen lassen, wo er sich öffentlich kritisch äußert.

Der CDU-Stadtplaner Philip Buse sagte dazu: „Jetzt kann der ausmanövrierte Bürger vor Ort nur noch Wünsche äußern und der Behörde für Stadtentwicklung empfehlen, welche Farbe die Fassade bekommen soll.“ Der Planungsworkshop sei eine „reine Alibi-Veranstaltung“. SPD-Stadtplaner Rainer Schünemann äußerte dazu seine Haltung zum Thema Bürgerbeteiligung: „Bürgerbeteiligung vor Ort kann und soll nicht völlig frei sein. Dann würde nirgendwo gebaut werden. Es muss Vorgaben geben, die dann auch die Interessen der Allgemeinheit berücksichtigen.“
Wir fragen in diesem Zusammenhang: Was sind denn die Interessen der „Allgemeinheit“? Gehören  6377 Wandsbeker Bürger, die bei einem Bürgerbegehren gegen die Bebauung einer öffentlichen Grünfläche ihre Unterschrift leisten, und damit ihren Bürgerwillen FÜR den Erhalt dieser Fläche aussprechen, NICHT ZUR ALLGEMEINHEIT? Und wählte nicht die Allgemeinheit die SPD, die ihren Wählern eine sozialgerechte Stadtplanung versprach? Und die Grünen, in dem Glauben, dass sie sich das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat?  Was ist hier in Eilbek von diesen Wahlversprechen übrig geblieben? Auf dem 88. Stadtteilgespräch hieß es zudem seitens der SPD auf die fachliche Feststellung, dass derzeit kein weiterer Bedarf an Kita-Plätzen im Stadtteil besteht, es spiele keine Rolle, ob die Kita „Kindertraum“ einen Bedarf an weiteren Plätzen habe oder nicht. Es sei ihr Recht, sich vergrößern zu wollen. Auch in diesem Fall stellt sich für uns die Frage: Wo werden hier die Interessen der Allgemeinheit berücksichtigt, wenn sie keinen Bedarf an weiteren Kita-Plätzen im Stadtteil hat?

Die Grünen bestätigten Schünemanns Aussage, gestanden aber ein, dass die Bürgerbeteiligung in Eilbek seitens der Politik etwas zu spät kam. Doch mache der Planungsworkshop jetzt genauso viel Sinn wie vor der Senatsentscheidung. Es gehe nach wie vor um die Ausgestaltung der Vorgabe. Die Lage der Kita und der Zufahrt zur Tiefgarage seien noch nicht optimal. Möglicherweise könnten die beiden alten Kastanien erhalten und Anteil der Sozialwohnungen auf über 30 Prozent gesteigert werden. Ja, aber ist es unsere Aufgabe darauf hinweisen zu müssen, sozial- und umweltgerecht zu planen? Das hätte schon längst in den Bebauungsplanentwurf miteinfließen können, bevor er verkündet wurde und Rot-Grün dafür gestimmt hatte.

Helga Daniel, FDP, bemängelte ebenfalls die „viel zu späte Bürgerbeteiligung“. Jetzt sei der Einfluss der Eilbeker nur noch gering. Daniel glaubt aber auch Versäumnisse auf Seiten der Eilbeker zu sehen: „Der Bürger steht in der Pflicht, sich frühzeitig zu informieren und zu äußern.“ Wir zeigten Unverständnis für diesen Vorwurf und fragten, WANN wir das denn hätten machen können? Wir haben die offiziell „frühstmögliche Bürgerbeteiligung“ genutzt und an der ersten öffentlichen Plandiskussion teilgenommen. Dort haben wir kritische Fragen gestellt und unmittelbar danach eine Bürgerinititative gegründet. Also wie früh hätten wir uns beteiligen sollen??? Eine Antwort daraufhin blieb aus. Und Herr Buse (CDU) bestätigte: „Innerhalb von eineinhalb Monaten so schnell ein Bürgerbegehren anzuzeigen ist schon enorm. Hut ab.“ Weiterhin sprach er von „Bürgerbeteiligung erster und zweiter Klasse“ und verwies, wie die Linke, auf die geplanten Neubauten an der Marienthaler Oktaviostraße. Linken-Stadtplaner Rainer Behrens: „Da wurde in einem sehr gut situierten Stadtteil ein Luxusproblem gewälzt und den Bürgern hinterhergelaufen.“  Das ebenfalls städtische und mit 6.400 Quadratmeter vergleichbar große Grundstück an der Oktaviostraße wurde per Konzeptausschreibung vergeben. Am Ende kamen moderate 21 Wohnungen heraus.
Vergessen wird dabei, dass es sich bei der Dreiecksgrünfläche in Eilbek sogar um eine viel kleinere, 4012 m2 große Fläche handelt. Aber dreimal so viele Wohnungen sollen auf kleinsten Raum entstehen!

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17. Dezember 2013 – dritte Sitzung vom Planungsausschuss

Nachdem die letzte Sitzung vom Planungsausschuss am 19. November 2013 aufgrund von „Gesprächsbedarf“ auf die nächste Sitzung vertagt wurde, wird nun am
17. Dezember, um 18:00 Uhr über die Weiterführung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Eilbek 15“ entschieden.
ORT: Bürgersaal Wandsbek.
Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg.

Rainer Schünemann, stadtplanungspolitischer Sprecher der SPD-Bezirksfraktion: „Wir wollen erst einmal das Tempo aus dem Verfahren nehmen und ins Gespräch kommen mit der Initiative.“ (Hamburger Abendblatt, 25.11.2013)

Ein weiterer Tagesordnungspunkt für die Sitzung ist der Beschluss über den Antrag von SPD und Grüne für einen „PLANUNGSWORKSHOP„. Dabei soll es darum gehen mit den Bürgern über die Gestaltungsmöglichkeiten der Bebauung zu diskutieren.

12. Dezember 2013 – Bezirksversammlung und Treffen für UNTERSCHRIFTENSAMMLER

1) Um 18.00 Uhr findet eine Sitzung der Bezirksversammlung Wandsbek statt, wo wir Präsenz zeigen sollten und die Möglichkeit nutzen, dort andere Politiker bzw. Fachausschüsse außerhalb des Planungsausschusses mit kritischen Fragen zu konfrontieren. Letzten Endes fasst die Bezirksversammlung in allen Angelegenheiten für die das Bezirksamt zuständig ist, bindende Beschlüsse, während mehrere Fachausschüsse (u.a. Planungsausschuss) ihr zuarbeiten.
ORT: Bürgersaal Wandsbek.
Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg.

2) Anschließend um 19.30 Uhr findet unser Vorbereitungstreffen für Unterschriftensammler statt, wo u.a. Unterschriftenlisten verteilt, die Sammelorte aufgeteilt und das weitere organisatorische Vorgehen geklärt werden soll.
ORT: Sport Club Eilbek (Vereinsheim).
Fichtestraße 38, 22089 Hamburg.

02. Dezember 2013 – Anzeige des Bürgerbegehrens

Wir haben am 02.12.2013 beim Bezirksamt Wandsbek die Anzeige unseres Bürgerbegehrens eingereicht, bei dem die Fragestellung jedoch abgelehnt wurde. Daraufhin haben wir am 10.12.2013 eine neue Fragestellung eingereicht, die nun für zulässig erklärt wurde.

Damit beginnt ab sofort die Frist von 6 Monaten fürs Sammeln der mindestens 6377 Unterschriften, um ein erfolgreiches Bürgerbegehren durchführen zu können. Das mag viel klingen, aber bei 400.000 Einwohnern im Bezirk sollte das zu schaffen sein.

Bodenuntersuchungen seit 02.12.2013

Seit gestern, den 02.12.2013 finden auf der Grünfläche Rammkernsondierungen bzw. kostengünstige Erkundungen des geologischen Untergrundes/Baugrundes statt. Dabei wird bis zu 5m tief gebohrt um Proben vom Bodenmaterial zu entnehmen. Das ermöglicht die Erfassung des Grundwasserstandes und die Bemessung von Versickerungsanlagen. Der Auftrag ging vom Investor aus, um vorallem die Hinweise, dass es sich um moorigen Untergrund handle zu untersuchen und die Voraussetzungen für den Bau einer Tiefgarage zu überprüfen. Die Behörde musste vorher nicht darüber informiert werden, da eine Anhandgabe des Grundstückes an den Investor stattgefunden hat.

28. November 2013 – Erstes Infotreffen der Bürgerinitiative

Am Donnerstag, den 28.11.2013, um 19 Uhr findet unser erstes Infotreffen statt, wo wir kurz über unser geplantes Bürgerbegehren berichten wollen, eventuelle Fragen geklärt werden können und Organisatorisches für Helfer/Unterschriftensammler besprochen werden soll.

Ort: „Anna´s Eck“. Peterskampweg 48, 22089 Hamburg-Eilbek.

Wir hoffen auf viele UnterstützerInnen!

21. November 2013 – Einladung zum Stadtteilgespräch

Am 21. November 2013 findet das 88. Stadtteilgespräch statt.
Ort: Firma SBB Kompetenz gGmbH im Bildungszentrum Wandsbek
am Hammer Steindamm 40, 22089 Hamburg.

Die Stadtteilgespräche finden immer um 19 Uhr statt und die Bebauung der Dreiecksfläche steht mit auf der Tagesordnung!

Nutzen Sie Ihr Mitspracherecht und erscheinen Sie zahlreich, um das öffentliche Interesse zu bekunden!

19. November 2013 – zweite Infoveranstaltung vom Planungsausschuss

Die zweite öffentliche Sitzung des Planungsausschusses zum Projekt Eilbek 15 findet am Dienstag, den 19.11.2013, um 18:00 Uhr statt.
Ort: Bürgersaal Wandsbek,
Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg

Anschließend werden noch weitere Bauprojekte in Wandsbek besprochen. Alle Themenpunkte dieses Abends hier.

Von der letzten Sitzung am 21.Oktober sind nun auch die Beschlussvorlage und ein Protokoll inklusive der Bürgerfragen veröffentlicht worden.

ERSCHEINEN SIE ZAHLREICH und DISKUTIEREN SIE MIT.

21. Oktober 2013 – erste Infoveranstaltung vom Planungsausschuss

Der Planungsausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek lud alle interessierten BürgerInnen zu einer Informationsveranstaltung am 21. Oktober 2013, um 18:00 Uhr im Bürgersaal Wandsbek mit anschließender Diskussion über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan-Entwurf Eilbek 15, Wohnungsbau auf der Dreiecksfläche Eilbek, ein.
Es gab viele kritische Fragen und Anmerkungen von den Bürgern, so dass der Ausschussvorsitzende Herr Pape „in Hinblick auf die Zeit“ die Fragerunde abbrechen wollte. Nach Protest aus dem Publikum „Sie haben gesagt, es werden ALLE Fragen beantwortet“, gab sich Herr Pape geschlagen. Dennoch wurde auf viele Fragen nicht eingegangen, so dass diese mehrmals gestellt werden mussten.
 Auf die mehrfache Frage hin, was mit einer möglichen Alternativfläche, dem Bunker neben der Dreiecksfläche geplant sei und wer die Besitzansprüche hätte, wurde mit Unwissenheit geantwortet. Von der Baustelle dort wussten die allerdings kurioserweise… Recherchen ergaben, dass die Stadt den Bunker an ein privates Immobilienunternehmen verkauft hat, das darin Luxus-Eigentumswohnungen für jeweils eine halbe Millionen Euro anbieten wird.
Die scheinbare Unwissenheit über die Bebauung des Bunkers war im Jahre 2010 jedenfalls nicht vorhanden, wo auf die Anfrage der Links-Partei bezüglich dessen, das Bezirksamt Wandsbek Auskunft erteilen konnte.
Hier wird ganz eindeutig versucht, den Bürger zu besänftigen, indem er unwissend gelassen wird. Dies stößt gegen die Auskunftspflicht gemäß §1 Abschnitt 1 Satz 2 des Hamburgischen Transparenzgesetzes (HmbTG). Und eine Wohnungsbau-Politik für „mehr bezahlbaren Wohnraum“ sieht anders aus!

Ein weiterer Verstoß dessen ergab sich, als eine Bürgerin von einem Schreiben des Planungsausschusses erzählte, in dem sie zu einer Stellungnahme zu einer Bebauung der Grünfläche mit einer KiTa gebeten wurde. Sie beantwortete das Schreiben ablehnend und kritisierte nun, dass sie nie wieder eine weitere Mitteilung dazu bekam. Der Planungsausschuss verneinte, solche Umfragen gestellt zu haben. Die öffentliche Mitteilung des Planungsausschusses vom 27.10.2009 beweist jedoch, dass Direktkontakte zu Wohnungseigentümern hergestellt wurden.
Das Anschreiben ist ebenso noch vorhanden.
Diese Umfrage ist auf das Städtebauliche Gutachten für Eilbek vom Architektenbüro Meyer Fleckenstein zurückzuführen, in dem Nahe gelegt wurde: „Durch die Vielzahl verschiedener Eigentümer ergibt sich für die Weiterentwicklung des Quartiers ein erhöhter Kommunikationsaufwand“ (S.21) Es wurde deshalb dazu geraten: „durch die direkte Ansprache der Wohnungsunternehmen und der Einzeleigentümer sollte eine Anstoßwirkung erzielt werden, um die Eigentümer für die Umsetzung der jeweiligen Nachverdichtungsmaßnahmen zu gewinnen“ (S.52)

Ein dritter Verstoß war am Ende der Sitzung vorzufinden: Zu der konkreten Frage aus dem Publikum, was die Bürger für Möglichkeiten haben, gegen dieses Bauvorhaben anzugehen, wurde abgewunken, statt darauf hinzuweisen, dass das Recht zur Beantragung eines Bürgerbegehrens besteht. Wo ist hier die DEMOKRATIE geblieben?

Die Fällung von Bäumen wurde stets damit gerechtfertigt, dass es sich „nur um eine kleine Grünfläche und wenige Bäume“ handle. Mit dieser Einstellung wird jedoch jede Fällung abgetan, so dass in der Summe alleine in Wandsbek jährlich 9000 Bäume gefällt werden (große Anfrage der SPD, S.6).